„Ich liebe Gott, den Ewigen, meinen Befreier.“
Jetzt kann ich es wieder sagen. Aber es gab eine Zeit,
da war ich verstummt.
Natürlich, als ich ein Kind war,
da gehörte Gott zum Leben wie die Eltern,
meine Freunde, der Kindergarten, die Schule.
Du warst selbstverständlich da.
Genau kann ich es nicht sagen
wann ich dich, Gott, verlor
und du keine Rolle mehr spieltest.
Aber irgendwann warst du
einfach verschwunden,
ohne dich zu verabschieden,
ohne das ich dich verabschiedete.
Hab ich dich vermisst?
Nicht wirklich.
Vielleicht dachte ich mal
mit Wehmut an dich,
so wie man an seine Kindheit sich
zurück erinnert.
„Schade, dass er nicht mehr da ist.
Aber so ist es nun mal.
Man ist herausgewachsen aus dem Glauben
so wie aus den Kinderkleidern.
Das Leben geht weiter.“
Heute kann ich wieder sagen:
„Ich liebe dich, Gott, du Ewiger, mein Befreier“.
Aber bis dahin war ein langer Weg.
Vorher lernte ich einen anderen kennen:
den Tod.